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Herstellung einer Zinnfigur

1. Schritt: Die Herstellung der Gussform

Nach der Entscheidung für ein bestimmtes Motiv ist ein gründliches Studium zeitgenössischer Quellen notwendig, um ein möglichst genaues Abbild zu erzielen.
Von dem gewählten Vorbild muss eine maßstabsgerechte Zeichnung angefertigt werden, die Vorder- und Rückansicht zeigt. Diese beiden Ansichten werden in eine zweiteilige Schieferplatte eingraviert. Sie müssen absolut deckungsgleich sein. Dabei dienen Passstifte als Hilfestellung. Zudem werden ein Gusskanal und Luftkanäle in den Stein eingraviert.

2. Schritt: Der Gussvorgang
Als Gussmaterial dient eine Legierung, die aus Zinn, Antimon, Wismut und manchmal auch noch aus Kupferanteilen und Bleianteilen besteht. Die Gussform wird mit einem Gleitmittel (Rußen oder Pudern mit Talkum) leicht beschichtet.
Die zwei Formhälften müssen fest zusammengefügt werden.
Die Zinnlegierung wird in einem Tiegel geschmolzen und zügig mit einer Schöpfkelle in den Gusskanal eingefüllt.
Innerhalb von Minuten erstarrt das Gießmaterial zu einer festen Masse. Mit Schutzhandschuhen oder einer Zange kann die gegossene Figur der Form entnommen werden.

3. Schritt: Die Bemalung
An der abgekühlten Zinnfigur werden Einguss und Überstände (Grate) sorgsam entfernt. Anschließend wird die Figur mit Seifenwasser entfettet.
Nun kann die Grundierung mit Kunstharzlack oder Plakafarbe erfolgen. Die endgültige Bemalung wird unter Zuhilfenahme feinster Pinsel mit Künstler-Ölfarben oder Acrylfarbe getreu der Vorlage ausgeführt.